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© Franziska Jäger, Regierung von Niederbayern

Die Weltenburger Enge: ein niederbayerisches Juwel – jetzt buchen und erleben

Ein „niederbayerisches Juwel“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck: Die Weltenburger Enge in Kelheim – mit ihrem Dreiklang aus strudelndem Fluss, steil emporragenden Felswänden, die vor circa 150 Millionen Jahren entstanden sind, und wogenden Wäldern bietet sie dem Betrachter ein einmaliges Naturschauspiel. Sie ist ein Hot Spot der Artenvielfalt und: seit 2020 Bayerns erstes Nationales Naturmonument. Auch König Ludwig wusste um die Schönheit dieser Gegend und ordnete 1840 ihren Schutz an. Wer die eindrucksvolle Kombi aus Kultur und Natur erleben möchte: Spannende Naturführungen, Wanderungen, Workshops für Kinder und vieles mehr sind im aktuellen Jahresprogramm zu finden.

„Niederbayern ist lebens- und liebenswert, weil es wirtschaftlich erfolgreich ist, weil es kulturell vielfältig ist und ganz besonders, weil es bei uns mit unter die schönsten Naturschätze Deutschlands gibt. Und einer dieser Naturschätze ist die Weltenburger Enge“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck.

Und diese hat viel zu bieten, vor allem paradiesische Zustände für Tiere und Pflanzen: Neben dem freifließenden Fluss ermöglicht ein Mosaik aus Felsköpfen, Schluchtwäldern, Uferbereichen und anderen wertvollen Lebensräumen vielen selten gewordenen Tieren und Pflanzen, wie Uhu oder Diptam, ein Rückzugsgebiet. Die außergewöhnliche Landschaft mit ihrem Artenreichtum bildet mit dem Kloster Weltenburg und der Befreiungshalle eine einzigartige Symbiose zwischen Natur und Kultur. Zahlreiche markierte Wanderwege laden zum Naturerlebnis ein. Einblicke in das einzigartige Gebiet erhalten Einheimische wie Gäste aus aller Welt auch bei den abwechslungsreichen knapp 90 geführten Veranstaltungen, die im kürzlich erschienen Jahresprogramm zusammengefasst sind.
Auch individuelle Erlebnistouren mit einem „Ranger“ vor Ort sind möglich (Über den Europäischen Sozialfonds und die Förderinitiative REACT-EU werden hier Mittel für die Finanzierung zur Verfügung gestellt)

Erleben und bewahren
Bei den Veranstaltungen steht jedoch nicht nur das Erlebnis im Vordergrund. Die Besucher erfahren vor allem auch, warum es so wichtig und wertvoll ist, die Natur zu schätzen und zu schützen. „Eine sehr wichtige Aufgabe“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck und ergänzt: „Damit die Weltenburger Enge, unser niederbayerisches Juwel, auch für die nachfolgenden Generationen erlebbar bleibt, müssen wir uns auch um seinen nachhaltigen Schutz kümmern und das gelingt uns am besten, wenn wir mit den Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch kommen, wie durch solche Veranstaltungen.“

Das Programmheft ist ein Gemeinschaftswerk der umweltpädagogischen Leitung des Nationalen Naturmonuments, der Regierung von Niederbayern, dem Landschaftspflegeverband Kelheim VöF e.V., den Bayerischen Staatsforsten, der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Kelheim sowie des Tourismusverbandes Landkreis Kelheim e.V..

 

Schon gewusst? Interessantes rund um das Nationale Naturmonument

Subtropisches Unterwasserparadies 
Vor circa 150 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Jura, bedeckte ein flaches, subtropisches Meer den Kelheimer Raum, wie man es heute etwa aus der Karibik kennt. Korallen und Schwämme bauten damals mächtige Riffkörper aus Kalk auf – die heutigen massiven, bis zu 70 Meter senkrecht aufragenden Felswände der Weltenburger Enge sind eindrucksvolle Überreste der damaligen Riffe. Vor rund 150.000 Jahren dann grub sich ein Nebenarm der Urdonau durch das Kalkgestein und schuf so das heutige Flussbett der Donau. Seitdem zwängt sich die Donau durch das Nationale Naturmonument Weltenburger Enge.

Apropos „Nationales Naturmonument“: Dabei handelt es sich um rechtsverbindlich festgesetzte Gebiete, die aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, kulturhistorischen oder landeskundlichen Gründen und wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit von herausragender Bedeutung sind. Die Ausweisung von Nationalen Naturmonumenten erfolgt in Bayern durch Verordnung der Staatsregierung. 
Doch zurück zur Weltenburger Enge: Genau dort hat die Bayerische Staatsregierung im Februar 2020 die Ausweisung des ersten Nationalen Naturmonuments in Bayern beschlossen, weil „die Weltenburger Enge die Voraussetzungen eines Nationalen Naturmonuments als einmaliges Naturschauspiel von höchstem Rang in ausgeprägter Weise erfüllt“, wie das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz auf seiner Internetseite schreibt. 

Schon König Ludwig schätzte und schützte seinerzeit die niederbayerische Naturschönheit 
Die Weltenburger Enge zählt sogar zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns. Bereits 1840 hatte König Ludwig I. von Bayern ihren Schutz angeordnet, bevor sie 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. In einer seltenen Dichte und Vielfalt findet man in den Wäldern rund um den Donaudurchbruch Siedlungsspuren vergangener Jahrtausende. Es gibt wohl kein anderes Gebiet in Süddeutschland, in dem auf so engem Raum ein so umfassendes Spektrum der Siedlungsgeschichte sichtbar wird. Steinzeithöhlen, bronzezeitliche Befestigungen und vorgeschichtliche Grabhügel bis hin zu einer keltischen Stadt und spätrömischen Funden künden von der kulturhistorischen Bedeutung dieser Region. 

Mit Europadiplom ausgezeichnet – eine bedeutende Landschaft von europäischem Rang
Die markante Landschaft der Weltenburger Enge vereint die vor- und frühgeschichtlichen Relikte zu einem vom Europarat speziell gewürdigten einmaligen Ensemble: 1978 wurde die „europäische Naturschönheit“ mit dem Europadiplom ausgezeichnet. Damit ist die Weltenburger Enge bisher das einzige Naturschutzgebiet in Bayern – und eines von lediglich acht deutschlandweit – dem aufgrund seiner besonderen Bedeutung das Europadiplom verliehen wurde. Insgesamt wurden bisher 74 Gebiete bzw. Objekte in 29 Staaten mit dem Diplom ausgezeichnet. 

Aus zwei mach’ eins: Naturschutzgebiete vereint 
Im Jahr 1995 wurde das Gebiet „Weltenburger Enge“ um das Naturschutzgebiet „Hirschberg und Altmühlleiten“ erweitert. Es reicht von den Altwassern der Altmühl hinauf zum Michelberg und weiter nach Süden über den Donaudurchbruch hinaus. 
Aus zwei mach‘ eins: Im November 2022 wurden die beiden Naturschutzgebiete „Weltenburger Enge“ sowie „Hirschberg und Altmühlleiten“ offiziell qua neuer Schutzgebietsverordnung zu einem zusammenhängenden Naturschutzgebiet vereint. Anlass dafür war unter anderem das Verfahren zur Erneuerung des Europadiploms für das bestehende Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ im Jahr 2018 durch den Europarat. 


Quellen und weitere Informationen: 

Jahresprogrammvorstellungnnm-header
© Sonja Endl, Landratsamt Kelheim

Bei der Vorstellung des Jahreprogramms Anfang Februar: (von links) Robert Hierlmeier (VöF e. V.), Regierungspräsident Rainer Haselbeck, Sabine Bichlmaier (Forstbetriebsleiterin Kelheim), Franziska Jäger (Umweltpädagogische Leitung Nationales Naturmonument), Landrat Martin Neumeyer und Florian Best (Geschäftsführer Tourismusverband Landkreis Kelheim e. V..