10.01.2022

Jubiläum - 50 Jahre Städtebauförderung: Weitere 46,2 Millionen Euro für die Städtebauförderung in Niederbayern

2021 war ein Jubiläumsjahr: 50 Jahre Städtebauförderung - "sind", wie Regierungspräsident Rainer Haselbeck im Gespräch mit Rolf-Peter Klar, Leiter des Sachgebietes Städtebau, Bauordnung der Regierung feststellt, "eine absolute Erfolgsgeschichte. Lebenswerte Innenstädte sind Pulsadern unseres Gemeinwesens. Die Städtebauförderung bietet auch aktuell ausgezeichnete Instrumente zur konkreten Gestaltung des Lebensumfeldes. In ganz Niederbayern finden wir großartige Beispiele für gelungene Sanierungen, für erlebbare Verbesserungen, für echte Nachhaltigkeit."

Nach wie vor hat Corona die Welt fest im Griff - sichtbar und spürbar werden die gesellschaftlichen Auswirkungen auch in unseren Stadt- und Ortszentren. Kontaktbeschränkungen und Lockdowns setzen dem klassischen Einzelhandel sowie der Gastronomie zu und legen strukturelle Schwächen unserer Stadt- und Ortskerne offen. EU, Bund und Freistaat haben mit viel Geld gegengesteuert und nicht nur mit 46,2 Millionen Euro allein für Niederbayern die Förderquote erneut auf hohem Niveau stabilisiert, sondern mit dem Sonderfonds "Innenstädte beleben" der Bayerischen Staatsregierung oder der EU-Innenstadtförderinitiative REACT-EU auch gezielt neue inhaltliche Impulse für unsere Innenstädte gesetzt.

Städtebauförderung in den Kommunen ist ein langfristiger, intensiver und diskursiver Prozess. Städtebauförderung unter Pandemiebedingungen mit immer wieder neuen Rückschlägen und Hürden, aber auch mit immer wieder neuen Initiativen stellt für die Kommunen und die Regierung von Niederbayern eine besonders große Herausforderung dar. "Ich habe", wie der Regierungspräsident im Rückblick auf ein erneut forderndes Jahr hervorhebt, "größten Respekt vor den vielen Akteuren in den niederbayerischen Städten und Gemeinden, die sich nicht haben entmutigen lassen. Die nach dem Motto `jetzt erst recht` diese neuen Initiativen auch als Chance begreifen. Die mit Kreativität und Tatkraft versuchen, sich den Herausforderungen zu stellen." So konnten auch dieses Jahr wieder zahlreiche wichtige Projekte unterstützt und zum Abschluss gebracht werden.

Ein aktuelles Beispiel aus dem Landkreis Landshut ist die Sanierung des ehemaligen Sportheims in der Gemeinde Wörth an der Isar. Damit wurde ein weiterer Mosaikstein in der Neugestaltung der "Grünen Mitte" im Umfeld des Schlossparks gesetzt.

Das an der Sportplatzstraße gelegene ehemalige Sportheim liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kindergarten und Kinderkrippe St. Laurentius sowie dem Schlosspark. Eingebettet in die großzügigen Grünräume stellen die neuen Nutzungsangebote im Sportheim eine gute Ergänzung des Freizeitangebots im Zentrum der Gemeinde dar. Die Verwirklichung einer lebendigen und grünen Ortsmitte in der Gemeinde Wörth wird damit Schritt für Schritt weiter umgesetzt.

Im Gebäude selbst entstand ein moderner, multifunktionaler Veranstaltungsraum für kleinere kulturelle, soziale und öffentliche Aufführungen und ein Jugendzentrum. Zusätzliche Umkleide- und Waschräume, die auch dem bestehenden Sportgelände dienen ergänzen das Angebot. Die Zugänge und Toiletten wurden barrierefrei ausgestaltet. Die angrenzenden Freiflächen wurden als robuste Freizeitwiese umgestaltet und mit Spiel- und Sportflächen ergänzt.

Die förderungsfähigen Kosten für die Sanierung betrugen rund 250.000 Euro. Dazu erhält die Gemeinde Wörth aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm - Zukunft Stadtgrün eine Förderung von rund 150.000 Euro.

Sanierung des ehemaligen Sportheims in der Gemeinde Wörth an der Isar.
© Foto: Hofmann Kaspar Architekten

Sanierung des ehemaligen Sportheims in der Gemeinde Wörth an der Isar.

Regierungspräsident Rainer Haselbeck (rechts) und Rolf-Peter Klar, Leiter des Sachgebietes Städtebau, Bauordnung der Regierung besprechen die aktuelle Situation in der Städtebauförderung.
© Foto: Lisa Ertl, Regierung von Niederbayern

Regierungspräsident Rainer Haselbeck (rechts) und Rolf-Peter Klar, Leiter des Sachgebietes Städtebau, Bauordnung der Regierung besprechen die aktuelle Situation in der Städtebauförderung.

Die gewaltigen Herausforderungen der öffentlichen Haushalte nicht nur durch die Pandemie, sondern auch durch den Klimawandel oder die Digitalisierung nähren bei manchen Kommunen Zweifel am Fortbestand hoher Fördermittel. Die Städtebauförderung sieht der Regierungspräsident hier nicht gefährdet. Die Belebung der Innenstädte ist notwendiger denn je und wirksamer Klimaschutz beginnt mit Innenentwicklung und einer Konzentration auf den Baubestand, zwei Kernkompetenzen der Städtebauförderung. "Für die Städtebauförderung stehen auch im Jahr 51 ihres Bestehens die Signale weiter auf Grün", wie Rainer Haselbeck abschließend festhält.