05.01.2023

Jahresrückblick: 40 Millionen Euro für die Städtebauförderung in Niederbayern - überzeugendes Beispiel im Markt Aidenbach im Landkreis Passau

Rund 40 Millionen Euro Fördermittel und hohe Fördersätze von bis zu 90 Prozent sind ein ermutigendes Zeichen staatlicher Unterstützung und ein Anker der Stabilität in schwierigen Zeiten. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat eine weltweite Krise ausgelöst. „Das bleibt natürlich auch nicht ohne Auswirkungen auf die Bauwirtschaft und die Haushalte der Kommunen“, wie Regierungspräsident Rainer Haselbeck feststellt. Explodierende Energiekosten, Lieferschwierigkeiten und rasant gestiegene Baukosten würden lange geplante Investitionsvorhaben vielerorts in Frage stellen. „Da ist es ein Lichtblick“, so Haselbeck weiter, „dass die Städte und Gemeinden in Niederbayern in der Städtebauförderung wieder auf eine zuverlässige Unterstützung durch EU, Bund und Freistaat zählen konnten.“

Die Herausforderungen durch die globalen Krisen dürfen den Blick nicht verstellen auf die „Hausaufgaben“, die wir hier zu lösen haben. Die Städtebauförderung zielt seit mehr als 50 Jahren auf die Sanierung und Weiterentwicklung unseres Gebäude- und Siedlungsbestandes. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Flächenverbrauchs und zum Klimaschutz. Um die Abwanderung aus den sogenannten strukturschwachen ländlichen Regionen zu stoppen und um die Verdichtungsräume zu entlasten, gilt es gerade auch Niederbayern als Wohn-, Arbeits- und Lebensraum weiterzuentwickeln. Die Staatsregierung habe hier, so der Regierungspräsident weiter, mit verbesserten Förderkonditionen in der Privatmodernisierung und einer stärkeren Bündelung von Städtebau- und Wohnungsbauförderung gezielte Anreize geschaffen. Auch 2022 haben viele Städte und Gemeinden in Niederbayern wieder zahlreiche Projekte in der Aufwertung ihrer Ortsmitten auf den Weg gebracht.

Ein besonders überzeugendes Beispiel für Niederbayern aus dem vergangenen Jahr ist die Schaffung von Stellplätzen in einem doppelstöckigen Parkdeck am Unteren Markt, eine stark verkehrsbelastete Stelle, im Markt Aidenbach im Landkreis Passau.

Die untere Ebene kann von den direkten Anwohnern genutzt werden, was die Attraktivität des Wohnens im Ortskern steigert – und die obere, offene Ebene steht den Besuchern des Marktes und – ab Ende 2023 – vor allem den Besuchern des dann fertiggestellten Kultur- und Bürgerhauses im alten Krankenhaus zur Verfügung. Neben der Fassung des traditionellen Straßenraumes wurde ein besonderes Augenmerk auf eine gute Grünausstattung gelegt. Neben Gründach, Kletterpflanzen und Spalierobstbaum an den Fassaden sorgen insektenfreundliche Blühsträucher und heimische Großbäume für eine gestalterische und ökologische Aufwertung des dicht bebauten Areals.

Besonders hervorzuheben ist die kleine Grüninsel mit Sitzbänken, die als Treffpunkt für die Bewohner der Umgebung geschaffen wurde.

Diese wichtige Aufwertung wird mit einem Zuschuss in Höhe von rund 785.000 Euro aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Lebendige Zentren“ unterstützt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1.052.000 Euro.

Schaffung von Stellplätzen in einem doppelstöckigen Parkdeck mit kleiner Grüninsel mit Sitzbänken. Foto: ARC Architekten

Schaffung von Stellplätzen in einem doppelstöckigen Parkdeck mit kleiner Grüninsel mit Sitzbänken. Foto: ARC Architekten

Ein Anker der Stabilität: Die Regierung von Niederbayern hat in Sachen Städtebauförderung allein im vergangenen Jahr rund 40 Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt. Regierungspräsident Rainer Haselbeck (rechts) und der Leiter des Sachgebietes Städtebau und Bauordnung der Regierung, Rolf-Peter Klar, freuen sich, dass damit in vielen niederbayerischen Städten und Gemeinden wieder zahlreiche Projekte im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf den Weg gebracht werden konnten.
Foto: Regierung von Niederbayern

Ein Anker der Stabilität: Die Regierung von Niederbayern hat in Sachen Städtebauförderung allein im vergangenen Jahr rund 40 Millionen Euro Fördergelder bereitgestellt. Regierungspräsident Rainer Haselbeck (rechts) und der Leiter des Sachgebietes Städtebau und Bauordnung der Regierung, Rolf-Peter Klar, freuen sich, dass damit in vielen niederbayerischen Städten und Gemeinden wieder zahlreiche Projekte im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung auf den Weg gebracht werden konnten.
Foto: Regierung von Niederbayern

Die Aufgabenschwerpunkte der Städtebauförderung in Niederbayern haben sich in den letzten Jahren verschoben – weniger Neugestaltung öffentlicher Räume, mehr Investitionen in Bürgerzentren und Mehrgenerationenhäuser. „Das ist“, wie Rainer Haselbeck betont, „konsequent und richtig, sind doch in vielen Orten mit der Aufgabe der alten Dorfwirtshäuser genau diese traditionellen Begegnungsstätten verschwunden“. Gerade diese Institutionen sind jedoch mit besonders hohen Investitionskosten verbunden. Es sei deshalb wichtig, wie der Regierungspräsident abschließend feststellt, dass der Staat hier ein verlässlicher Partner der Kommunen bleibt und seine Förderangebote auf hohem Niveau stabilisiere.