10.2.2023
Weltenburger Enge: Kletterfelsen wegen Vogelbrutsaison vorübergehend gesperrt
Aktuell bereiten sich Vögel auf den Frühling und auf die bevorstehenden Brutgeschäfte vor. „Jetzt suchen sich die Felsbrüter bereits ihre idealen Brutnischen, Höhlen und Felsbänder, um in Ruhe mit der Brut starten zu können“, informiert die umweltpädagogische Leiterin des Naturerlebniszentrums „Nationales Naturmonument Weltenburger Enge“, Franziska Jäger. Aus Gründen des Vogelschutzes und um jegliche Störungen zu vermeiden, wurden in enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Kelheim und Vertretern des Sportkletterns die Kletterfelsen im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ vorübergehend gesperrt. Betroffen sind Bereiche in der „Bischofsbucht“ sowie die „Römerwand“. Die Sperrung wird aufgehoben, sobald die Vogelbrutperiode beendet ist, üblicherweise im Frühsommer. Außerdem werden Spaziergänger gebeten, auf den ausgeschilderten Wanderwegen zu bleiben.
Wenn es noch bitterkalt ist, beginnt schon die Balz der größten einheimischen Eule, dem Uhu. Die Spannweite misst bis zu 1,70 Meter, bei nordischen Uhus sogar bis 1,80 Meter. Auch beim Gewicht gibt es Unterschiede: Während die Männchen im Mittel 1,9 Kilogramm auf die Waage bringen, schaffen es auch die größeren Weibchen im Mittel bis zu 2,5 Kilogramm. Im Februar meist hört man hierbei allabendlich das typische „Uhuuu“, das die Tiere trotz geschlossenen Schnabels von sich geben. Diese Rufe sind sehr weit hörbar.
In den steilen Felsen im Donau- und Altmühltal sind aber nicht nur Uhus, sondern auch die schnellsten Vögel der Welt anzutreffen, wie die Wanderfalken, Dohlen, Gänsesäger oder Kolkraben.
Und wenn es dann wieder richtig warm wird, freuen sich die ersten Kletterer, ihr sportliches Können an den Felsen zu zeigen. Die Geschichte des Felskletterns im Donautal reicht bis weit in die Anfänge des letzten Jahrhunderts zurück. Bereits seit 1920 begannen Regensburger Kletterer hier im Gebiet aktiv zu klettern. Die Kletteraktivitäten nahmen über die Jahre immer weiter zu.
Mit der Erstellung der „Kletterkonzeption unteres Altmühltal und Donaudurchbruch“ im Jahr 1998 wurden daher einheitliche Regelungen für ein naturverträgliches Klettern festgelegt. Die Konzeption wurde in Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern – Höhere Naturschutzbehörde, dem Landratsamt Kelheim – Untere Naturschutzbehörde, dem Landesbund für Vogelschutz, dem Deutschen Alpenverein sowie der IG Klettern Frankenjura erarbeitet und hat sich nunmehr seit 20 Jahren bewährt.
Die Gebiete, die in dieser detaillierten Kletterkonzeption aufgeführt sind, unterliegen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) und haben somit eine europaweite Bedeutung. Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ ist vom Europarat mit dem „Europadiplom für geschützte Gebiete“ ausgezeichnet. Im Jahr 2020 wurde die Weltenburger Enge aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung zudem als erstes Nationales Naturmonument Bayerns ausgewiesen.
So ist die gute Zusammenarbeit zwischen den Naturschutzbehörden und den Kletterern auch Franziska Jäger, umweltpädagogische Leiterin des Naturerlebniszentrums „Nationales Naturmonument Weltenburger Enge“, ein besonderes Anliegen. In enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde Kelheim wurden die Kletterfelsen im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ zur Vogelbrutsaison nun gesperrt, um jegliche Störungen zu vermeiden. Informationen dazu gibt es auch online unter www.juraclimbs.de. Die Kletterfelsen werden regelmäßig von den Rangern der Weltenburger Enge, den Vertretern der Naturschutzbehörden sowie den Klettergebietsbetreuern begangen.
Es wird gebeten, die Sperrung unbedingt zu beachten, denn jeder trägt mit seinem Verhalten an den Kletterfelsen dazu bei, dass die Felsbrüter in Ruhe ihre Jungen aufziehen können.
Nach der diesjährigen abgeschlossenen Brutsaison und einer Prüfung der Kletterbereiche im Sommer werden die vorgenannt gesperrten Felsen wieder freigegeben.
Das Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ ist Heimat vieler Felsbrüter. Aus Gründen des Vogelschutzes werden zur Brutsaison – in Absprache mit den Naturschutzbehörden und Vertretern des Sportkletterns – die Kletterfelsen in Bereichen der „Bischofsbucht“ und die „Römerwand“ gesperrt.