17.03.2023
Mehr bezahlbarer Wohnraum: Landkreis Landshut macht's vor - gelungenes Beispiel in Altdorf - Wohnbau-Booster: Niederbayern nimmt "Rückenwind" mit
Bayern sorgt für einen Lichtblick am getrübten bundesweiten Wohnraum-Horizont – mit dem Wohnbau-Booster. Dessen Eckpunkte lassen auf Rückenwind für bezahlbaren Wohnraum hoffen. Verbesserte Konditionen für Darlehen, höhere Zuschüsse und eine Extra-Förderung für den Wohnungsbau: Ein Extra-Motivationsschub für Bauherren, es jetzt anzupacken. „Wohnen muss, ohne Wenn und Aber, für jede Bürgerin und jeden Bürger leistbar bleiben“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck. Viele positive Beispiele aus den niederbayerischen Landkreisen und Städten zeigen, wie geförderter Wohnungsbau gelingen kann.
Ob private Investoren, kirchliche Träger oder die Kommune selbst: „Die Bauherren stehen vor gewaltigen Herausforderungen“, sagt Regierungspräsident Rainer Haselbeck. „Grundstücke und Material teuer, Fachkräfte rar, Energiekosten explodieren, die Zinsen deutlich gestiegen“ – das Krisengemenge habe die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau verschärft, ergänzt er. Deshalb brauche es jetzt dringender denn je entsprechende Investitionsanreize, um den Wohnungsbau weiter anzukurbeln. Der Regierungspräsident betont: „Wohnen muss für unsere Bürgerinnen und Bürger weiterhin bezahlbar bleiben. Dafür zu sorgen, ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Mit dem Wohnbau-Booster gibt Bayern einen wichtigen Impuls für bezahlbaren Wohnraum in Krisenzeiten und setzt mit einem breit angelegten Maßnahmenpaket den erschwerten Marktbedingungen entgegen.“ Das eine Milliarde Euro schwere Förderpaket sei eine stützende Säule, die einerseits Stabilität für Bauherren und andererseits die so wichtige Entlastung auf dem Wohnungsmarkt bringen solle.
Gelungene Beispiele für den Wohnungsbau in Niederbayern gab es auch im Jahr 2022: 103 neue Wohnungen konnten gefördert werden, wie die Leiterin des Sachgebietes „Wohnungswesen“ an der Regierung, Leitende Baudirektorin Doris Reuschl, informiert. Nicht wenige Bauherren – und das zeige auch der bundesweite Trend – hätten aber angesichts der unsicheren Lage ihre geplanten Bauprojekte erst einmal verschoben, ergänzt sie. Erklärtes Ziel sei, so Reuschl, „wieder an die überaus positiven Jahresbilanzen der Vorjahre anzuknüpfen und die Vorhabenträger bestmöglich zu unterstützen“. Mit Blick auf die Förderprogramme und Details des Wohnbau-Boosters sagt sie: „Wichtig ist, die Angebote auch zu nutzen. Wir stehen den interessierten Bauherren hier mit Rat und Tat zur Seite.“
Welche Fördermöglichkeiten gibt‘s
Mit zinsgünstigen Darlehen und ergänzenden Zuschüssen fördert der Freistaat Bayern den Bau oder Umbau von Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern mit mindestens drei Wohneinheiten. Je nach Bauort, Lage und Nachhaltigkeit des Bauprojekts können dabei zwischen 2.800 und 3.900 Euro je Quadratmeter Wohnfläche gewährt werden. Wie Reuschl informiert, habe die Regierung von Niederbayern vergangenes Jahr im Durchschnitt rund 183.000 Euro Fördermittel je Wohnung bewilligt.
Der allgemeine Zuschuss wird 2023 erneut angehoben: von 500 auf bis zu 600 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Der Bau von Mietwohnungen im Ortskern wird künftig mit einem extra Zuschuss von bis zu 100 Euro pro Quadratmeter belohnt. „Nicht nur kommunale Wohnungsunternehmen und Baugenossenschaften können diese Förderung in Anspruch nehmen, sondern auch private Investoren“, so Reuschl.
Wenn außerdem Städte und Gemeinden Wohnraum neu schaffen oder modernisieren, gibt es ein eigenes Förderprogramm und auch hier gibt es – neben der Verlängerung des Förderprogramms bis 2030 – Verbesserungen durch den Wohnbau-Booster: Für den Umbau oder die Modernisierung von Bestandsimmobilien erhöht sich der Zuschuss von 30 auf 40 Prozent der Kosten.
Alle neu geförderten Wohnungen sollen nicht nur bezahlbar sein, sondern auch zukunftsorientiert: Barrierefreiheit und stimmige Grundrisse zählen ebenso dazu wie ein angemessener energetischer Standard, damit auch die Heizkosten im Rahmen bleiben.
Landkreis Landshut macht’s vor
Ein interessantes Beispiel für geförderten Wohnungsbau in Niederbayern wird derzeit in Altdorf im Landkreis Landshut errichtet. Ein privater Investor baut über einer gewerblichen Lagerhalle im Obergeschoß Wohnungen für Haushalte mit geringen Einkommen.
Auf dem Grundstück innerhalb eines Mischgebietes war grundsätzlich mehr Baurecht vorhanden, als mit der ursprünglich geplanten Gewerbehalle benötigt wurde. Um die Möglichkeiten auf dem Grundstück auszuschöpfen und damit Bodenflächen zu sparen, wurde ein Obergeschoß mit Wohnungen geplant. Von den insgesamt elf Wohnungen wurden sechs Einheiten im Rahmen des bayerischen Wohnraumförderungsprogramms errichtet. Der Wohnungsmix umfasst alle Größen bis hin zu Wohnungen für fünf Personen, die auch den Bedürfnissen von größeren Familien entsprechen. Die Wohnungen sind alle barrierefrei und über einen Aufzug erschlossen, sodass sie auch gut für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet sind.
Die Regierung von Niederbayern ist auch Bewilligungsstelle für die Mietwohnraumförderung. Ziel der Förderung ist es, die Mietbelastung von einkommensschwächeren Haushalten zu reduzieren. Auskunft zur Förderung von Mietwohnraum gibt es unter Telefon 0871-8081423. Informationen sind auch online unter www.regierung.niederbayern.bayern.de zu finden. Mehr zum Wohnbau-Booster Bayern gibt es auch auf der Internetseite des Bauministeriums unter www.stmb.bayern.de/wohnen/wohnbau_booster.
Regierungspräsident Rainer Haselbeck und die Sachgebietsleiterin „Wohnungswesen“ an der Regierung, Leitende Baudirektorin Doris Reuschl, würdigen die jeweiligen Vorhabenträger in den niederbayerischen Kommunen und Landkreisen, die für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen und mit ihren Bauprojekten zeigen, wie geförderter Wohnungsbau vor Ort gelingen kann.
Foto: Regierung von Niederbayern
Ein interessantes Beispiel für geförderten Wohnungsbau in Niederbayern wird derzeit in Altdorf im Landkreis Landshut errichtet. Foto: Skylight Solution GmbH, Altdorf