26.07.2023

So faszinierend kann „Naturschutzbehörde“ sein – Landesgartenschau: „Naturtalente“ der Regierung von Niederbayern stellen sich vor – im Fokus: Naturschatz Weltenburger Enge – ein niederbayerisches Juwel

„Wald. Weite. Wunderbar.“ – unter diesem Motto verzaubert die höchstgelegene Landesgartenschau Bayerns in Freyung auf dem Geyersberg seit ihrem Start Ende Mai tausende Besucher. Rund 2000 Veranstaltungen verteilen sich auf insgesamt 132 Gartenschautage und laden Groß wie Klein dazu ein, Natur in all ihren Facetten zu genießen – und zu erleben. Besuchenswert: Die „Naturtalente“ der Regierung von Niederbayern. Vom Fluglotsen zum Raumausstatter, vom Regisseur zum Eventmanager – so vielfältig die Natur in Bayern ist, so facettenreich ist die Arbeit in der Naturschutzverwaltung. Die Naturtalente geben Einblick in ihre Arbeit und zeigen, wie abwechslungsreich „Naturschutzbehörde“ sein kann – Aha-Erlebnis eingeschlossen. Wo: im Pavillon des Umweltministeriums.

Am 3. und 4. August vor Ort: „Eventmanagerin“ Franziska Jäger, umweltpädagogische Leiterin am Nationalen Naturmonument Weltenburger Enge der Regierung von Niederbayern, die dieses besondere Schutzgebiet und niederbayerische Natur-Juwel für Besucher erlebbar macht. 

Mit ihrem Dreiklang aus steil emporragenden Felswänden – entstanden vor circa 150 Millionen Jahren – strudelndem Fluss und wogenden Wäldern bietet die Weltenburger Enge vor den Toren der Stadt Kelheim ein einmaliges Naturschauspiel.
Als eine der eindrucksvollsten Landschaften Bayerns liegt die 197 Hektar große Weltenburger Enge inmitten des Naturschutzgebietes „Weltenburger Enge, Hirschberg und Altmühlleiten“ (934 Hektar) und ist, wo sich die Donau zwischen hohen Kalkfelsen hindurchzwängt (Donaudurchbruch), weit bekannt.
Sie ist ein Hot Spot der Artenvielfalt und seit 2020 Bayerns erstes Nationales Naturmonument. Neben dem unverbauten Fluss bietet ein Mosaik aus Felsköpfen, Buchenwäldern, Uferbereichen, Kiesbänken und anderen wertvollen Lebensräumen vielen seltenen Tieren und Pflanzen paradiesische Zustände. Auch König Ludwig wusste um die Schönheit dieser Gegend und ordnete 1840 ihren Schutz an. Die außergewöhnliche Landschaft bildet mit ihrem Artenreichtum, dem Kloster Weltenburg, der Einsiedelei Klösterl und der Befreiungshalle Kelheim eine einzigartige Symbiose zwischen Natur und Kultur. Heute ist das Schutzgebiet zudem eine touristische Attraktion ersten Ranges. Insbesondere in den Sommermonaten und in den Ferienzeiten besuchen weit mehr als 500.000 Gäste das Naturschutzgebiet.
Die Regierung von Niederbayern hat in Kelheim eine Verwaltungsstelle für das Nationale Naturmonument etabliert. Eine der Aufgaben dieser Stelle: die Sensibilisierung der vielen Besucher durch eine breite Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung. Die Besucher – bereits von Klein auf – erfahren im Rahmen angebotener Naturführungen, Wanderungen und Vorträge, warum es so wichtig ist, die Natur zu schätzen und zu schützen.
Eines der Naturtalente vor Ort: Franziska Jäger. Kaum jemand kennt das Nationale Naturmonument Weltenburger Enge so gut wie sie. Zu ihren Aufgaben zählen neben der Umweltbildung auch das Monitoring und die Koordination von Pflegemaßnahmen. Dieses besonders schützenswerte Fleckchen Erde zu erhalten, ist für Jäger Motivation und Herzensanliegen zugleich: „Die freie Natur, die freifließende Donau und die bizarre Felsenlandschaft mit seiner schützenswerten Flora und Fauna: Dieses Zusammenspiel ist für mich einzigartig“, betont sie.

Schon gewusst:
Vor circa 150 Millionen Jahren, im Erdzeitalter des Jura, bedeckte ein flaches, subtropisches Meer den Kelheimer Raum, wie man es heute etwa aus der Karibik kennt. Korallen und Schwämme bauten damals mächtige Riffkörper aus Kalk auf – die heutigen massiven, bis zu 70 Meter senkrecht aufragenden Felswände der Weltenburger Enge sind eindrucksvolle Überreste der damaligen Riffe. Vor rund 150.000 Jahren dann grub sich ein Nebenarm der Urdonau durch das Kalkgestein und schuf so das heutige Flussbett der Donau. Seitdem zwängt sich die Donau durch das Nationale Naturmonument Weltenburger Enge (Donaudurchbruch). Über 1.200 verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind dort beheimatet, davon sind über 300 geschützt, teils streng geschützt.
Die Weltenburger Enge zählt sogar zu den ältesten Naturschutzgebieten Bayerns: Bereits 1840 hatte König Ludwig I. von Bayern ihren Schutz angeordnet, bevor sie 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.
In einer seltenen Dichte und Vielfalt findet man in den Wäldern rund um den Donaudurchbruch Siedlungsspuren vergangener Jahrtausende. Steinzeithöhlen, bronzezeitliche Befestigungen und vorgeschichtliche Grabhügel bis hin zu einer keltischen Stadt und spätrömischen Funden künden von der kulturhistorischen Bedeutung dieser Region.
1978 wurde die „europäische Naturschönheit“ mit dem Europadiplom ausgezeichnet. Damit ist die Weltenburger Enge bisher das einzige Naturschutzgebiet in Bayern – und eines von lediglich acht deutschlandweit – dem aufgrund seiner besonderen Bedeutung das Europadiplom verliehen wurde. 2020 hat die Bayerische Staatsregierung die Ausweisung der Weltenburger Enge als erstes Nationales Naturmonument in Bayern beschlossen.

Wissenswertes gibt es auch unter www.kelheim.de.
Weitere Naturtalente aus ganz Bayern kennenlernen: www.naturtalente.bayern.de

 

Am 3. und 4. August ist die Weltenburger Enge zu Gast auf der Landesgartenschau: Deren Besucher nimmt Naturtalent Franziska Jäger, umweltpädagogische Leiterin am Nationalen Naturmonument Weltenburger Enge der Regierung von Niederbayern, mit auf eine spannende „Wanderung“ durch das niederbayerische Natur-Juwel, Insiderwissen inklusive. 
Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz

Am 3. und 4. August ist die Weltenburger Enge zu Gast auf der Landesgartenschau: Deren Besucher nimmt Naturtalent Franziska Jäger, umweltpädagogische Leiterin am Nationalen Naturmonument Weltenburger Enge der Regierung von Niederbayern, mit auf eine spannende „Wanderung“ durch das niederbayerische Natur-Juwel, Insiderwissen inklusive.
Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, www.naturtalente.bayern.de

Die Donau zwängt sich zwischen Weltenburg und Kelheim durch hohe Felsen – bekannt unter dem Namen „Donaudurchbruch“. Foto: Franziska Jäger, Regierung von Niederbayern

Die Donau zwängt sich zwischen Weltenburg und Kelheim durch hohe Felsen – bekannt unter dem Namen „Donaudurchbruch“.
Foto: Franziska Jäger, Regierung von Niederbayern