16.01.2025
Planfeststellungsbeschluss-Übergabe durch Verkehrsminister Christian Bernreiter und Regierungspräsident Rainer Haselbeck / „Eines der wichtigsten Straßenbauprojekte Niederbayerns“: Regierung erteilt Bauzulassung für sechsstreifigen Ausbau der A 3 zwischen Deggendorf und Hengersberg
Die Regierung hat eines der wichtigsten Straßenbauprojekte Niederbayerns – den knapp elf Kilometer langen sechsstreifigen Ausbau der Bundesautobahn A 3 zwischen Deggendorf und Hengersberg mit Erneuerung der Brücke über die Donau – genehmigt und der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Autobahn GmbH des Bundes, die Bauzulassung erteilt. Heute überreichten der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, und Regierungspräsident Rainer Haselbeck dem Direktor der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes, Michael Kordon, den Planfeststellungsbeschluss für das Vorhaben.
Die Bundesautobahn A 3 ist eine der wichtigsten Autobahnen der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat eine Gesamtlänge von 770 Kilometern und verläuft von der niederländischen Grenze bei Elten über das westliche Ruhrgebiet Richtung Franken durch Niederbayern bis zur österreichischen Grenze bei Suben. Als Teil des internationalen Europastraßennetzes hat diese Verkehrsader eine bedeutende Verbindungsfunktion zwischen den Metropolregionen.
„Vor allem auch für Niederbayern“, bekräftigten Verkehrsminister Christian Bernreiter und Regierungspräsident Rainer Haselbeck bei der heutigen Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses, die nun beide auf einen raschen Baubeginn hoffen. Denn gerade im Bereich des Autobahnkreuzes Deggendorf habe der Verkehr in den vergangenen Jahrzehnten nicht zuletzt aufgrund der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklung des Großraums München sowie ganz Niederbayerns überdurchschnittlich zugenommen.
Staatsminister Christian Bernreiter, der sich schon als damaliger Landrat des Landkreises Deggendorf beharrlich für den Ausbau der A 3 eingesetzt hatte, betonte: „Der Ausbau ist eine dringliche Investition in die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur vor Ort. Das hohe Verkehrsaufkommen macht die Erweiterung von vier auf sechs Fahrstreifen unumgänglich, um den Verkehrsfluss und besonders die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer nachhaltig zu verbessern. Zudem ist die Donaubrücke Deggenau am Ende ihrer Lebensdauer angekommen. Wir müssen jetzt handeln – andernfalls sind Sperrungen mit all ihren negativen Auswirkungen auf die Region unumgänglich.“ Deshalb sei es wichtig, dass es nun weiter vorwärtsgehe und so schnell wie möglich mit dem Bau begonnen werden könne, unterstrich Bernreiter – verbunden mit der klaren Forderung an den Bund, auch die nötigen Haushaltsmittel zügig bereitzustellen.
Regierungspräsident Rainer Haselbeck erklärte: „Eine moderne, leistungsstarke und sichere Straßenanbindung ist gerade in einer Flächenregion wie Niederbayern ein essenzieller Standortfaktor für Lebensqualität und Wirtschaft. Die Stärkung der A 3 als eine der wichtigsten Autobahnen Deutschlands ist deshalb auch für unsere Region von großer Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass die Verkehrsteilnehmer und umliegenden Kommunen spürbar davon profitieren werden. Der Ausbau sorgt dafür, dass die Pendler schneller und vor allem sicherer vorankommen und die wegen Staus auf der A 3 vom Ausweichverkehr geplagten Orte wieder aufatmen können.“
Bernreiter und Haselbeck dankten Michael Kordon stellvertretend für die Autobahn GmbH, die die Planungen professionell und zügig vorangetrieben hat: „Mit dem Planfeststellungsbeschluss ist ein weiterer Meilenstein zur Umsetzung des Projekts erreicht – dank allen Beteiligten, die gemeinsam an einem Strang gezogen und ihren Beitrag dazu geleistet haben.“
Fahrbahn-Erneuerung auf voller Breite vorgesehen
Die Bauzulassung wurde nun für den 10,7 Kilometer langen Abschnitt Deggendorf – Hengersberg erteilt. Einer von zwei Ausbauabschnitten, der im Bundesverkehrswegplan – dem wichtigsten Instrument der Verkehrsinfrastrukturplanung des Bundes – für 2030 als vordringlich eingestuft wurde. Die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge in diesem Abschnitt wird für das Jahr 2035 mit circa 64.000 Fahrzeugen – davon etwa 17.200 Schwerverkehr-Fahrzeuge (mehr als 27 Prozent) – prognostiziert, was den Ausbau von vier auf sechs Fahrstreifen dringend nötig macht. Im Zuge des Ausbaus soll die sanierungsbedürftige Fahrbahn auf voller Breite erneuert werden. Wichtiger Teil des Vorhabens ist auch der Ersatzneubau der Donaubrücke Deggenau.
Ausbau verläuft größtenteils entlang Donau
Die Ausbaumaßnahme verläuft zu einem großen Teil entlang der Donau und erstreckt sich über die Große Kreisstadt Deggendorf, die Gemeinde Niederalteich und den Markt Hengersberg.
Der Ausbau erfolgt vom Baubeginn am Autobahnkreuz Deggendorf bis in Höhe Seebach asymmetrisch; die Verbreiterung ist in Richtung Süden geplant. Ab Seebach bis zum Bauende an der Anschlussstelle Hengersberg ist hingegen eine symmetrische Verbreiterung vorgesehen. Das Vorhaben berührt im gesamten Verlauf mehrere Bauwerke, die größtenteils an die neuen Gegebenheiten angepasst werden müssen, darunter die knapp 850 Meter lange Donaubrücke bei Deggenau.
Verbesserungen für Anwohner
Für die Anwohner ergeben sich ebenso Verbesserungen: Es werden Lärmschutzanlagen in Form von Lärmschutzwänden mit einer Gesamtlänge von circa 8.700 Metern errichtet. Des Weiteren kommen Lärmschutzwälle mit aufgesetzter Lärmschutzwand und einer Gesamtlänge von etwa 1.700 Metern hinzu. Außerdem ist ein circa 310 Meter langer Lärmschutzwall geplant.
Die Oberflächenentwässerung wird den neuen Verhältnissen angepasst. Dabei sind unter anderem drei Regenklärbecken geplant. Für Niederschlagswasser, das nicht geregelt einer Vorflut übergeben werden kann, werden bestehende Versickergräben genutzt oder neue Versickergräben hergestellt. Der durch das Bauvorhaben für die Donau entstehende Retentionsraumverlust bei Hochwasser wird im Bereich des künftig aufgelassenen Parkplatzes Isarmündung mit einem Volumen von rund 8.000 Kubikmetern ausgeglichen. Die Parkplätze Griesweiher und Konsee bleiben erhalten und werden als PWC-Anlagen mit WC-Gebäude ausgebaut.
Wegenetz-Lücken werden geschlossen
Das nachgeordnete Wegenetz und auch Leitungen von Ver- und Entsorgungsunternehmen werden, soweit maßnahmenbedingt erforderlich, den neuen Verhältnissen angepasst. Entstehende Lücken im nachgeordneten Wegenetz werden geschlossen. Beeinträchtigungen von Naturhaushalt und Landschaftsbild wird mit den geplanten landschaftspflegerischen Vermeidungs-, Gestaltungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie Kohärenzmaßnahmen begegnet und das Landschaftsbild wiederhergestellt.
Einsichtnahme online und vor Ort
Der Planfeststellungsbeschluss der Regierung wird demnächst allen Behörden, Fachstellen und Einwendern bekannt gegeben und in der Stadt Deggendorf, dem Markt Hengersberg, den Gemeinden Niederalteich und Moos sowie aufgrund der dort vorgesehenen Kompensationsmaßnahmen auch in der Stadt Osterhofen, im Markt Winzer, in der Gemeinde Stephansposching und im Markt Metten öffentlich ausgelegt. Ort und Zeit der Auslegung werden dort jeweils ortsüblich bekannt gegeben.
Der Planfeststellungsbeschluss und später auch die planfestgestellten Unterlagen sowie die Bekanntmachungen der jeweiligen Gemeinden können auch auf der Internetseite der Regierung unter www.regierung.niederbayern.bayern.de/service/planfeststellungsverfahren unter dem Reiter „Straßenrechtliche Planfeststellungsverfahren“ und „Erlassene Planfeststellungsbeschlüsse“ eingesehen werden.
Der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter (Mitte), und Regierungspräsident Rainer Haselbeck (rechts) überreichen dem Direktor der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes, Michael Kordon, den Planfeststellungsbeschluss.
Foto: Regierung von Niederbayern
Wichtiger Meilenstein erreicht: Die Regierung von Niederbayern hat die Bauzulassung für den knapp elf Kilometer langen sechsstreifigen Ausbau der A 3 zwischen dem Autobahnkreuz Deggendorf und der Anschlussstelle Hengersberg mit Erneuerung der Brücke über die Donau erteilt.
Skizze: Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Der Bayerische Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Christian Bernreiter (Mitte), und Regierungspräsident Rainer Haselbeck (Vierter von rechts) überreichen dem Direktor der Niederlassung Südbayern der Autobahn GmbH des Bundes, Michael Kordon (Fünfter von links), im Beisein der am Planfeststellungsverfahren beteiligten Vertreter der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern, und des Bereiches "Planung und Bau" der Regierung den Planfeststellungsbeschluss.
Foto: Regierung von Niederbayern