19.01.2021

63 Millionen für geförderte Mietwohnungen im Jahr 2020 für Niederbayern

Die Förderung von bezahlbaren Mietwohnungen befindet sich auf Rekordkurs: 63 Millionen Euro Fördermittel von Bund, Land und der Landesbodenkreditanstalt konnte die Regierung von Niederbayern im vergangenen Jahr für neue Mietwohnungen zusagen. Das sind 9,3 Millionen mehr als im Vorjahr. 386 Mietwohnungen werden damit neu geschaffen: 40 Prozent mehr als 2019.

Angesichts dieser positiven Jahresbilanz trotz Corona-Krise zeigte sich Regierungspräsident Rainer Haselbeck sehr erfreut: "Die vergangenen Monate in der Corona-Krise und der aktuelle Lockdown führen uns deutlich vor Augen, wie wichtig lebenswerter Wohnraum ist. Und gerade auch Arbeitskräfte in systemrelevanten Berufen gehören nicht unbedingt zu den Spitzenverdienern". Nicht nur in den größeren Städten brauche es geförderte Mietwohnungen: Der Großteil, 214 Wohnungen, entstehe in niederbayerischen Städten und Gemeinden mit zehn- bis zwanzigtausend Einwohnern. Aber auch in den kleineren Kommunen werden insgesamt 34 geförderte Wohnungen neu geschaffen.

Hohe Qualität zum kleinen Preis für - fast - jeden Geldbeutel   das ist das Ziel der Förderung. Einziehen kann beispielsweise ein Rentnerehepaar mit einem Jahresbruttoeinkommen von bis zu 43.200 Euro. Oder eine dreiköpfige Familie mit bis zu 66.000 Euro Jahresbruttoeinkommen. Denn geförderter Wohnraum soll der Mitte der Gesellschaft zugutekommen. Die neuen Wohnungen sind alle barrierefrei und haben Terrassen oder Balkone.

Kommunales Wohnungsbauprogramm

Seit 2016 gibt es für Städte und Gemeinden ein Förderprogramm zur Schaffung eigener, kommunaler Wohnungen. Auch 2020 war die Nachfrage groß: 155 neue Wohnungen entstehen durch Neu- oder Umbau von Gebäuden in sechs niederbayerischen Kommunen. Dafür nehmen sie zehn Millionen Euro als Zuschüsse und 5,8 Millionen Euro als Darlehen in Anspruch und lösen damit Investitionen in Höhe von knapp 32,7 Millionen Euro aus.

Neu- und Umbau von Mietwohnungen

Im Rahmen der klassischen staatlichen Wohnraumförderung wurden für 231 Wohnungen Darlehen und Zuschüsse in Höhe von 47,2 Millionen Euro bewilligt. Damit werden Investitionen in Höhe von 57,4 Millionen Euro angestoßen. Dieses Förderprogramm steht auch im Jahr 2021 Wohnungsbaugenossenschaften, städtische Wohnungsbaugesellschaften, kirchliche Institutionen, aber auch privaten und anderen Investoren wieder offen.

Ein gelungenes Beispiel für geförderten Wohnungsbau im Landkreis Passau wurde aktuell im Markt Ortenburg fertiggestellt.
An der Griesbacher Straße stand ein altes Gebäude der Baugenossenschaft Vilshofen aus den 1950er Jahren. Der bauliche Zustand war sehr schlecht, die Mieter zogen nach und nach aus. Der Aufsichtsrat entschied sich dann für Abriss und Neubau. Das neue Gebäude umfasst nunmehr elf moderne, zeitgemäße und zugleich preisgünstige Wohnungen. Jede davon verfügt nun über einen Balkon oder eine Terrasse. Durch einen Aufzug sind alle Wohnungen barrierefrei erreichbar und deshalb auch besonders gut für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet. Es gibt überwiegend Zwei-Zimmer-Wohnungen, sowohl für eine, als auch für zwei Personen. Damit wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass im Landkreis zunehmend Rentnerehepaare und ältere Alleinstehende sich die hohen Mieten nicht mehr leisten können. Mit den großen Drei-Zimmer-Wohnungen werden auch die Bedürfnisse von Familien berücksichtigt.

Gebäude der Baugenossenschaft eG Vilshofen in Ortenburg
© Günther Gruber, Regierung von Niederbayern

Gebäude der Baugenossenschaft eG Vilshofen in Ortenburg

2020 konnte die Regierung von Niederbayern sechs weitere Förderzusagen für den Bau von Mietwohnungen im Landkreis Passau erteilen: In Fürstenzell, an der Passauer Straße, baut die Kreiswohnungsbau eG Passau den zweiten Bauabschnitt mit zwölf Wohnungen. Nach der Fertigstellung werden dann 24 preisgünstige Wohnungen für geringe und mittlere Einkommen zur Verfügung stehen. In Pocking baut ein privater Investor zwölf Wohnungen an der Bajuwarenstraße. Ebenfalls in Pocking, in zentraler Lage, baut die Diözese Passau 15 Wohnungen in Verbindung mit einem neuen Pfarrverwaltungszentrum. In Vilshofen baut ein privater Investor weitere 18 Wohnungen über dem Sommerkeller der ehemaligen Brauerei Groll, in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt. Der Markt Aidenbach konnte von privat ein prägendes Gebäude am Marktplatz erwerben. Im Erdgeschoss soll die Bücherei einziehen, im Ober- und Dachgeschoss werden mit Hilfe des kommunalen Wohnraumförderungsprogramms zwei Wohnungen für Mieter mit geringen Einkommen entstehen. In Hauzenberg baut die Veit Immobilien GmbH zwölf Wohnungen für Mieter mit geringem Einkommen.
Durch die im Jahr 2020 geförderten Projekte werden im Landkreis Passau Gesamtinvestitionen von circa 14,7 Millionen Euro angestoßen.
Ziel der Förderungen ist es, die Mietbelastung von einkommensschwächeren Haushalten zu reduzieren. Die Regierung von Niederbayern ist Bewilligungsstelle für die Mietwohnraumförderung. Sie erteilt Auskunft zur Förderung von Mietwohnraum. Weitere Informationen sind im Internet abrufbar unter http://www.stmb.bayern.de/wohnen